Tillandsien - Kultur und Pflegeanleitung
Die Tillandsie gehört zur Familie der Ananasgewächse, Bromeliaceen, und stammt aus unterschiedlichen Höhenlagen Süd- und Mittelamerikas. Die zahlreich verschiedenen Arten haben so auch unterschiedliche klimatische Bedingungen.
Sie wachsen in der regenarmen Zeit epiphytisch und lithophytisch (in der Natur auf Ästen oder Baumstämmen, Kakteen oder auch auf Felsen und Steinen), wenige Arten auch terrestrisch. Tillandsien sind keine Schmarotzer.
Diese epiphytisch-lithophytischen Arten ernähren sich hauptsächlich über die Saugschuppen der Blätter, so dass das Wachstum der Pflanze langsamer erfolgt als bei terrestrischen Pflanzen, die in der Erde wachsen. Folglich dauert so auch die Blütenbildung dieser Pflanzen etwas länger. Die Blüten selbst erscheinen in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen.
Tillandsien sind sehr anpassungsfähig und gelten als pflegeleicht. Dennoch sollte man entsprechende Hinweise für die Pflege beachten.
Sie lassen sich in zwei Arten aufteilen, in "grüne" und weißschuppige "graue" Arten.
Die grünen Arten kommen aus feuchtkühlen oder feuchtwarmen Regionen und können bedenkenlos an schattigen Standorten kultiviert werden. Generell mögen Tillandsien sehr helle und zum Teil auch sonnige Standorte. Dies gilt besonders für die weißschuppigen, grauen Arten.
Die weißschuppigen Arten kommen aus den trockenen Gebieten mit starker Nachtabkühlung (Taubildung) in Höhenlagen bis zu 4.000 Metern Mittel- und Südamerikas. Bei starker Sonneneinstrahlung verschließen sich die Pflanzenschuppen und speichern die Feuchtigkeit - so schützt sich die Pflanze vor dem Austrocknen. Deshalb sollten die weißschuppigen Arten im Schatten gewässert werden. Durch die geöffneten Schuppen können sie so besser die Feuchtigkeit aufnehmen.
In der wärmeren Jahreszeit ist es ratsam, die Pflanzen nach Möglichkeit im Freien (im Garten oder auf dem Balkon) zu kultivieren. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kommen dem heimatlichen Klima am nächsten, die Pflanzen fühlen sich so recht wohl und können unter feucht-warmen Bedingungen sehr gut gedeihen, denn auch ein leichter Regen fördert das Wachstum dieser Kultur. Nur sollten diese Pflanzen nicht zu lange der Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Tillandsien müssen nach den Wassergaben auch schnell wieder trocknen können. Das ist wichtig, da es sonst zu Fäulnis und Algenbildung führen könnte. Zum Abend sollten die Pflanzen fast abgetrocknet sein. Bei längerer Trockenheit sind die Pflanzen mit weichem Wasser (nicht zu kalkhaltig, wenn möglich mit Regenwasser) zu versorgen. Wassermangel an grünlaubigen Arten erkennt man an den eingerollten Blättern. Hier hilft auch mal ein kurzes Tauchbad von ca. 10 - 15 Minuten.
Tillandsien benötigen für die Kultur im Zimmerbereich viel Frischluft und auch relativ viel Luftfeuchtigkeit. Das Besprühen oder Tauchen der Tillandsien richtet sich nach der Raumtemperatur. Je wärmer die Temperatur, desto öfter muss auch den Pflanzen Feuchtigkeit zugeführt werden. Um gute Wachstumsbedingungen für Pflanzen im Wohnbereich zu schaffen, sind Temperaturen im Sommer zwischen 20 und 25°C ideal, im Winter entsprechend weniger, aber nicht längere Zeit unter 10°C kultivieren.
Die Tillandsien mit ihren unterschiedlichen Formen, Farben und Größen verführen Pflanzenliebhaber immer wieder zum Sammeln. Je nach Kreativität können mit Pflanzen gleicher Kulturbedingungen die schönsten Gebilde entstehen, bestückt auf Ästen, Rebstöcken, Korkeiche oder sogar auf Wurzelstämmen. Selbst für die Vitrinengestaltung sind diese Arten sehr beliebt.
Wichtig ist, dass Gehölze, die schnell verrotten, auch in absehbaren Zeiten wieder erneuert werden müssen, damit die Pflanzen durch diesen Verrottungsprozess nicht geschädigt werden.

